Podcasts jederzeit kostenlos hören

Radio-Podcasts

16.08.24 17:00 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Angriff mit hohem Risiko (Tag 905 mit Rebecca Barth und Frank Aischmann)

Der ukrainische Vorstoß auf russisches Gebiet hat sich verlangsamt, zitiert ARD-Korrespondentin Rebecca Barth einen hohen ukrainischen Offizier. Sie meldet sich aus dem Grenzgebiet und berichtet im Gespräch mit Host Carsten Schmiester über die Stimmung der Menschen dort: Viele Soldaten und Zivilisten seien sehr zufrieden mit der Offensive. Andere, die vor den fortgesetzten russischen Raketen- und Bombenangriffen hätten fliehen müssen, litten darunter, während gefangen genommene überwiegend junge russische Soldaten, mit denen sie in einem Gefängnis sprechen konnte, nur darauf hofften, bald wieder in ihre Heimat entlassen zu werden. Einstweilen kümmere sich das Rote Kreuz um sie. Was das Ziel des Vorstoßes angeht, ist sie weiter unsicher. Stärkung der Moral und Verhandlungsposition, Schwächung Moskaus? Es gäbe noch viele Unbekannte – aber ganz sicher ein hohes Risiko des Scheiterns. Zumal es in Russland nicht danach aussieht, als führe der Überraschungsangriff zu einem Stimmungsums...

Hören

09.08.24 15:45 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Kursk - Putin kalt erwischt (Tag 898 mit Ralph D. Thiele)

Mit ihrem Angriff auf die russische Region Kursk hat die Ukraine Russlands Armee und Präsident Wladimir Putin verblüfft. Und hat damit den Beweis angetreten, dass in diesem Stellungskrieg weiter Überraschungen möglich sind. Trotzdem ist zweifelhaft, ob der Angriff der Ukraine strategisch wirklich nützt und ob das Kalkül aufgeht, dass Russland Truppen aus anderen umkämpften Regionen zur Verteidigung von Kursk abziehen muss, analysiert Kai Küstner. Doch Kiew könnte auch politische und symbolische Ziele damit verfolgen: Die Initiative in diesem Krieg zurückzugewinnen sowie den Menschen in der Ukraine und den Verbündeten erneut zu beweisen, dass Russland verwundbar und die Ukraine zu Erfolgen in der Lage ist. Russlands Rolle im aktuell gefährlich zugespitzten Nahost-Konflikt ist einer der Aspekte im Schwerpunkt: Carsten Schmiester spricht mit Oberst a.D. Ralph D. Thiele über die Gefahr einer weiteren Eskalation nach dem gewaltsamen Tod führender Vertreter von Hamas und Hisbollah, für...

Hören

02.08.24 16:00 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Pakt mit dem Teufel? (Tag 891 mit Julia Weigelt)

Nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg sind die Freigelassenen in Deutschland und den USA angekommen. Unter ihnen waren der in Russland inhaftierte US-Reporter Evan Gershkovich, aber auch der aus deutscher Haft entlassene sogenannte Tiergarten-Mörder Wadim Krassikow. Gerade seinetwegen gibt es in Deutschland Kritik an dem "Deal". Für die einen ist er ein Pakt mit dem Teufel/Putin - für andere schlicht pragmatische Politik. Im Podcast mit Host Carsten Schmiester geht es dazu um die weiterhin für die Ukraine schwierige militärische Lage, auch wenn die ersten F-16-Kampfjets im Land angekommen sein sollen. Weitere Themen sind die drohende Eskalation im Nahen Osten und im Schwerpunkt das Problem sexualisierter Gewalt in der Bundeswehr. Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de Gefangenenaustausch: https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/gefangenenaustausch-russland-spione-100.html Berichte der Wehrbeauftragten...

Hören

26.07.24 14:58 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Putins Truppen rücken vor (Tag 884 mit Franz-Stefan Gady)

Der US-Wahlkampf beherrscht die Schlagzeilen. Was etwas davon ablenkt, dass die russischen Truppen im Osten der Ukraine stetig Geländegewinne erzielen. "Die nächsten Wochen werden sehr kritisch für die Ukraine", warnt der Militäranalyst Franz-Stefan Gady. Russland versuche, den derzeitigen Personalmangel der Ukrainer auszunutzen und werde seine Offensive in den kommenden Tagen noch verschärfen, so der Politikberater im Gespräch mit Host Kai Küstner. Trotz der China-Reise des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba - die Chancen auf einen baldigen Verhandlungsfrieden schätzt Gady als eher gering ein: "Russland hat kein Verlangen nach Verhandlungen", so der Experte. Moskau glaube weiter daran, seine Ziele auf dem Schlachtfeld erreichen zu können. Und auch bei China dürfe man nicht naiv sein: Peking habe kein Interesse daran, den Konflikt zu beenden. Auch über die geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland spricht Kai Küstner ausführlich mit Franz-Stefan Gady: Der beklag...

Hören

19.07.24 16:30 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Triumphaler Trump - Desaster für Ukraine und Europa? (Tag 877 mit Tobias Dammers)

Die Republikaner haben Donald Trump auf einem pompösen Parteitag offiziell zum US-Präsidentschaftskandidaten gekürt. Der wiederum stellte Senator JD Vance als seinen potenziellen Vize-Präsidenten vor. Ein deutliches Signal an Deutschland, Europa und die Ukraine, analysiert Kai Küstner, der für den Podcast zahlreiche Reden, Auftritte und Texte von Vance durchforstet hat. Darin wird deutlich: Von weiterer Hilfe für die Ukraine hält der einstige Gegner und heutige Buddy von Trump wenig. Statt sich mit Waffenlieferungen zu überfordern, solle die USA lieber auf Diplomatie setzen, findet Vance. Der im übrigen auch nicht glaubt, dass Russlands Präsident Putin eine existenzielle Bedrohung für Europa darstellt. Was Deutschland und die Europäer angeht, so lautet die klare Botschaft des Trump-Teams: Die Zeit der "Freifahrtscheine" ist vorbei, sie sollen selbst für Sicherheit sorgen. Die USA müssten sich China und Asien zuwenden. Droht Europäern und Ukrainern gleichermaßen also ein Desaster,...

Hören

12.07.24 16:15 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Biden verwechselt Selenskyj mit Putin (Tag 870 mit Claudia Major)

Auf dem NATO-Gipfel ist Joe Biden bei jedem Auftritt besonders genau beobachtet worden. Ausgerechnet am Schluss unterlief ihm ein peinlicher Versprecher. Während der Vorstellung des ukrainischen Präsidenten nannte Biden ihn versehentlich „Präsident Putin“ statt „Präsident Selenskyj“. Selenskyj reagierte schlagfertig und versuchte, die Situation zu entschärfen. Trotzdem geht die Debatte über die Gesundheit des US-Präsidenten weiter. In Deutschland wird dagegen über die konventionelle und nukleare Abschreckung diskutiert. Am Rande des NATO-Gipfels ist nämlich auch bekannt geworden, dass die USA ab dem Jahr 2026 in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Damit reagiert Europa auf die Stationierung russischer Raketen, die auch auf Deutschland zielen. Vorgesehen sind Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Außerdem sind auch Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen ...

Hören

09.07.24 16:50 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Russische Rakete zerstört Kinderkrankenhaus in Kiew (Tag 867 mit Vassili Golod)

ARD-Korrespondent Vassili Golod meldet sich für den Podcast aus Lwiw, von wo er den Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew einschätzt. Auch ohne abschließende Untersuchung des Kriegsverbrechens ist sich die UN ziemlich sicher, dass der Marschflugkörper vom Typ Kh-101 in Russland abgefeuert wurde. Damit drängt sich auch erneut die Frage auf, ob der Westen die Ukraine nicht stärker unterstützen müsste. „In der Ukraine empfindet man es als sehr zynisch, wenn im Westen gesagt wird: ‚Ist das nicht die nächste Eskalationsstufe, wenn die Ukraine eine militärische Einrichtung in Russland trifft‘“, so Golod. Der Angriff auf ein Krankenhaus für krebskranke Kinder zeige, wie brutal Russland diesen Angriffskrieg führe. Kai Küstner ordnet in dieser Folge die Rolle der NATO zum 75. Geburtstag ein. Das Bündnis sei so groß und stark wie nie, aber gleichzeitig auch so bedroht wie selten – von außen und von innen. Er geht dabei auch auf die Frage ein, ob Ungarns Regierungschef Orban mit seinen ...

Hören

05.07.24 16:17 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Ampel spart an Zeitenwende (Tag 863 mit Martin Erdmann)

Für die Bundeswehr soll im kommenden Haushalt deutlich weniger zusätzliches Geld bereitgestellt werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte für die Zeitenwende und die Aufrüstung sechseinhalb Milliarden Euro mehr gefordert, weil das Sondervermögen bald ausgeschöpft ist. Bundeskanzler Olaf Scholz will trotzdem das Zwei-Prozent-Ziel der NATO auch langfristig erfüllen: "Wir stellen mehr Mittel zur Verfügung für die Sicherheit unserer Städte und Dörfer. Für ein Land, in dem sich niemand fürchten muss." CDU-Chef Merz kritisierte den Verteidigungsetat: "Der große Verlierer ist die Bundeswehr." Unterdessen hat sich die ukrainische Armee hat sich aus der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk zurückgezogen. Die Stadt wurde monatelang bombardiert und ist strategisch wichtig. Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit erneut betont, dass er zu Friedensverhandlungen bereit sei, jedoch unter der Bedingung, dass die Ukrai...

Hören

02.07.24 16:00 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Putin profitiert von Populisten (Tag 860 mit Reiner Schwalb)

In Frankreich haben die Rechtspopulisten den ersten Wahlgang gewonnen. Was wird sich in Europa ändern, wenn die Partei Rassemblement National den Premierminister ernennen darf? Ähnlich wie die AfD in Deutschland zeigen die französischen Rechtspopulisten Sympathien für den russischen Präsidenten. 2014 nahm die Partei einen Millionenkredit von einer russischen Bank auf und Marine Le Pen erklärte, die Krim gehöre zu Russland. In letzter Zeit versucht Parteichef Jordan Bardella ein gemäßigteres Image aufzubauen. Bardella bezeichnete Russland als Bedrohung und versprach Unterstützung für die Ukraine. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Versprechen im Falle eines Wahlsiegs eingehalten würden. Die französische Verfassung teilt die Macht zwischen Präsidenten und Parlament, was zu Interessenkonflikten führen könnte. Ein Sieg der Rechtspopulisten könnte die französische Unterstützung der Ukraine und die Zusammenarbeit mit Deutschland erschweren. Im Gespräch mit dem Ex-Militärattaché an der...

Hören

28.06.24 16:40 Uhr NDR Info Streitkräfte und Strategien

Frieden durch Diplomatie (Tag 856 mit Julia Weigelt)

Mehr als zwei Jahre nach dem Abbruch der Gespräche zwischen Moskau und Kiew sind die Gräben tiefer denn je. Wer kann also wieder zwischen Russland und der Ukraine vermitteln? Vielleicht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)? Der amtierende Vorsitzende, Maltas Außenminister Ian Borg, betonte im April vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Notwendigkeit, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine prominent auf der Agenda zu halten und die Prinzipien der OSZE zu verteidigen. Das Verhältnis innerhalb der OSZE ist derzeit allerdings von Spannungen geprägt, insbesondere durch Russlands Vorwürfe, die Organisation sei ein Anhängsel der NATO und der EU. Im Podcast erklärt Julia Weigelt, wie nach dem Kalten Krieg aus der KSZE die OSZE entstand, um Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu fördern. Die heutige OSZE hat ein breites Aufgabenspektrum: Menschenrechte, Demokratisierung und Rüstungskontrolle. Die Bundesregierung sieht in der OSZE weiterhin...

Hören