Tagestipps im Radio

Tagestipps

Donnerstag 18:00 Uhr MDR KULTUR

Wir fühlten uns verloren *

Schüleraufsätze über die deutsche Einheit Von Alexa Hennings Das war und blieb einmalig: 2.600 Schüler in Ost und West wurden Anfang 1990 für die erste gemeinsame Ost-West-Jugendstudie befragt, weitere 1.600 Kinder und Jugendliche sollten in einem Aufsatz Gedanken zu ihrer Zukunft aufschreiben - auf dem Höhepunkt einer Zeitenwende. Für die Noch-DDR- Schüler kam gerade alles in ihrem Leben ins Schwanken, ihre Altersgenossen im Westen glaubten, für sie würde sich durch die deutsche Einheit nichts ändern. Heute lagern die Aufsätze, verpackt in 25 Pappkisten, in Berlin im Archiv der Bundesstiftung Aufarbeitung. Bisher sind sie noch nicht erschlossen. Wer interessiert sich dafür, was Kinder damals zu sagen, zu schreiben hatten? Und: Was haben die Kinder von damals heute zu sagen? Vor allem: Wie findet man sie, denn in den Kisten lagern 1.600 anonyme Aufsätze. Alexa Hennings, 1961 in Dresden geboren, lebt in Mecklenburg. Journalistik- Studium in Leipzig, Feuilleton-Redakteurin der "Norddeutschen Zeitung" in Schwerin. 1990 Henri-Nannen-Schule. Seit 1992 freie Hörfunkautorin für ARD und Deutschlandfunk. Zuletzt: "Zersetzung. Opfer von DDR-Unrecht werden zweimal bestraft", Deutschlandfunk 2024. "Die Verleugneten. Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel", Deutschlandfunk 2023. Regie: Andreas Meinetsberger Produktion: MDR 2024 Mitwirkende: Petra Hartung - Erzählerin Daria Vivien Wolf - Zitatorin Tristan Becker - Zitator

Donnerstag 19:00 Uhr HR2

Hörbar

Víík: Folk aus der Halle des Bergkönigs & mehr Musik grenzenlos Moderation: Karmen Mikovic Das pan-skandinavische Sextett Víík lotet die Grenzen der Folkmusik aus und spielt einen wilden Mix aus nordischer Balladentradition, proggigem Jazz und vor allem: viel alternativem Rock. Auf ihrem neuen Album "Sagt" wird daraus ein berauschendes Gebräu.

Donnerstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Ernährung und Longevity Was bringen Nährstofftherapien und Supplements? Von Bettina Conradi Individuelle Nährstofftherapien sind innovativ, aber nicht evidenzbasiert. Können sie trotzdem zu mehr Gesundheit führen? In der Tradition der orthomolekularen Medizin stehend, formiert sich zunehmend eine "neue" Medizin, die - präventiv und kurativ - Menschen viel stärker von ihrer individuellen Seite und auch von ihrem Wohlbefinden her in den Blick nimmt. Die Maßgabe: Mängel erkennen und ausgleichen. Im besten Fall sogar, bevor die Menschen krank werden. Diese Medizin findet aktuell vornehmlich in Privatpraxen statt, denn individuelle Laboranalysen, um den Nährstoffstatus zu bestimmen, sind keine Kassenleistung. Auch der Supplement-Markt boomt und mit ihm das Versprechen für "Longevity", für ein langes gesundes Leben. Ist mit den richtigen Routinen vielleicht doch vieles möglich und können mit den richtigen Supplements sogar neue Wege der Heilung unterstützt werden?

Donnerstag 20:00 Uhr NDR kultur

ARD Radiofestival 2024 - Konzert

73. Internationaler Musikwettbewerb der ARD 2. Abschlusskonzert der Preisträgerinnen und Preisträger - LIVE Werke für Gesang, Violoncello, Oboe und Bläserquintett Münchner Kammerorchester Moderation: Christopher Mann Auch als Video-Livestream Liveübertragung des BR aus dem Münchner Prinzregententheater 20:00 - 20:03 Uhr Nachrichten, Wetter

Donnerstag 20:00 Uhr NDR 2

NDR 2 Soundcheck Live

NDR 2 Radiokonzert: Dasha - stars@ndr2 Songs & Stories, Hamburg, August 2024 - als Fill-Up: Depeche Mode - Berlin, November 2023

Donnerstag 20:10 Uhr RadioEINS

Bernd Begemann

Am 21. September 2024 spielt Bernd Begemann zusammen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg im Nikolaisaal in Potsdam. Die Überschrift des Abends: "Höhepunkte aus 3 Jahrhunderten - erstmals mit Orchester". Heute ist Bernd Begemann aber erstmal bei uns im studioeins. Zeit über seine Karriere, seinen Ruf als "hinterlistiger Frauenversteher der Republik" alte und neue Geschichten, die er in seinen Songs erzählt, zu reden.

Donnerstag 21:05 Uhr Deutschlandfunk

JazzFacts

Klingende Geschichten Ein Porträt der österreichischen Sängerin Filippa Gojo Von Anja Buchmann (Wdh. v. 2.6.2016) Auch wenn Filippa Gojo gern Songs schreibt und singt - auf Englisch, Portugiesisch oder in ihrem Dialekt aus Vorarlberg - so liebt die Sängerin ganz besonders die Improvisation. Die gebürtige Bregenzerin und Wahlkölnerin arbeitet seit vielen Jahren mit ihrem Quartett zusammen. Auf ihrem Debütalbum präsentierte die Band eine gut abgestimmte Mischung aus lateinamerikanisch inspirierten Stücken, melodiösem Modern Jazz und Groove-orientierten Songs. Getragen werden sie von Gojos intonationssicherer, leichter, wiedererkennbarer Stimme. Doch ob mit Band, im Duo oder solo: Filippa Gojo scattet, flüstert, schmeichelt und springt in Fantasielauten von Ton zu Ton. Zuweilen begleitet sie sich auf der afrikanischen Kalimba, der indischen Shruti-Box oder singt durch ein Megafon.

Donnerstag 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Freispiel

Kontaktanzeigen Von Mike Dele Dittrich Frydetzki, Judith Geffert und Jule Gorke Regie: Mike Dele Dittrich Frydetzki und Judith Geffert Mit: Bettina Hoppe, Dela Dabulamanzi, Oska Melina Borcherding Komposition: Nguy?n Transitory Besetzung: Sabine Bohnen Regieassistenz: Swantje Reuter Ton und Technik: Andreas Stoffels und Eugenie Kleesattel Dramaturgie: Julia Gabel, Tatjana Petschl und Johann Mittmann Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024 Länge: ca. 54"30 (Ursendung) Eine Untergrund-Zeitschrift vernetzte und inspirierte Ende der 80er-Jahre zahlreiche Frauen und Lesben in der DDR. Heute gibt es wenig Dialog zwischen den Wegbereiter:innen von damals und jungen Queers. Dieses Hörstück nimmt Kontakt auf. In den 1980er-Jahren entwickelte sich in der DDR ein lebendiges und dichtes lesbisch-feministisches Netzwerk. Eine besondere Rolle für die Vernetzung spielte dabei die Zeitschrift "frau anders". Das Hörstück "Kontaktanzeigen" imaginiert eine Neuauflage der historischen Samisdat-Publikation, die damals am offiziellen Genehmigungsverfahren vorbei vervielfältigt werden konnte. Sie war als unabhängige lesbische Untergrund-Zeitschrift in der DDR einzigartig und prägte die lesbisch-feministische Szene in Ostdeutschland bis in die 1990er-Jahre hinein. Im Hörstück wird Frau Anders lebendig und lädt queere ostdeutsche Menschen aus drei Generationen an ihren Küchentisch: Hier treffen Vertreter:innen historischer Subkulturen aus der DDR und den frühen 90er Jahren auf die aktuell Aktiven und sprechen über Entwicklungen im Ostdeutschland von heute. Wo können wir einander überhaupt begegnen? Wie finden wir gemeinsame Sprachen? Wie gehen wir um mit der Angst, falsch verstanden zu werden oder für die eigenen Lebenserfahrungen keine Anerkennung zu finden? Und welche Strategien können wir einander weitergeben? Zusammen wagen sie sich an die Planung einer Neuauflage des Magazins "frau anders" - nur dieses Mal ganz anders. Mike Dele Dittrich Frydetzki arbeitet als Künstler:in und Theaterwissenschaftler:in. Dey ist Teil des Performance-Kollektivs "Die Soziale Fiktion" und promoviert seit 2022 zu (nicht-)konsensualen Praktiken des Probens an der Universität der Künste, Berlin. Mikes künstlerische Arbeiten befassen sich u.a. mit dem Neu-Schreiben p-ostdeutscher Geschichte aus queerfeministischer Perspektive und wurden zuletzt am Lofft - Das Theater Leipzig, am Europäischen Zentrum der Künste Hellerau, Viernulvier Gent und Komuna Warszawa gezeigt. Jule Gorke ist Autorin, Performerin und Theaterwissenschaftlerin. Sie ist Teil des feministischen Performancekollektivs "hannsjana", dessen Arbeiten an den Sophiensaelen Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Luzerner Theater zu sehen waren. Seit 2019 arbeitet Jule auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich "Affective Societies" an der Freien Universität Berlin und forscht dort zur Ästhetik des feministischen Manifests in Performances des Gegenwartstheaters. Judith Geffert, geboren 1989 in Magdeburg, ist freie Radio-Autor:in. Sie studierte Literatur- und Theaterwissenschaft, sowie Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas in Berlin und Frankfurt (Oder). Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Journalismus, Wissenschaft und Kunst. Seit 2013 produziert sie Features, Storytelling-Podcasts und experimentelle Dokus für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, rbbkultur und freie Radios. Sie ist außerdem Co-Kurator:in der 2023 eröffneten Wanderausstellung "Gemeinsam sind wir unerträglich. Die unabhängige Frauenbewegung in der DDR". Queere Generationendialoge in Ostdeutschland Kontaktanzeigen

Donnerstag 23:00 Uhr Eins Live

1LIVE Krimi

Cassandra Rising Von Hendrik Efert Kann KI wirklich Straftaten vorhersagen? Regie: der Autor

Donnerstag 23:03 Uhr SWR Kultur

ARD Radiofestival. Jazz

Alexandra Lehmler, Jan Bang & Vincent Courtois beim Enjoy Jazz Festival Von Konrad Bott Alexandra Lehmler/ Vincent Courtois/ Jan Bang Couleur De L"Espoire I So Much Water So Close To Home Couleur De L"Espoire IV La Fin De L"Espoire Alexandra Lehmler (Saxofon) Vincent Courtois (Cello) Jan Bang (Live Sampling) Adieu Erwartungshaltung! Die Saxofonistin Alexandra Lehmler hat sich mit Jan Bang und Vincent Courtois zwei Musiker ins Boot geholt, die ihr Spiel auf ganz eigentümliche Weise bereichern. Saxofon und Cello werden durch Elektronik ergänzt, die Klänge zum Zeitpunkt ihrer Entstehung erfasst, zerstückelt, gedehnt, wiederholt und neu angeordnet. Als Wahl-Mannheimerin ist Alexandra Lehmler damit beim Festival Enjoy Jazz in der Alten Feuerwache Mannheim am 6. Oktober 2023 ein überraschendes Heimspiel gelungen.

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